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Über die ersten 15 Jahre des Musikvereins Bellamont gibt es keine genauen Aufzeichnungen, nur ein Gedächtnisprotokoll des späteren ersten Schriftführers Sigmund Natterer und Aufzeichnungen von Oberlehrer Peter Straub.
 
Januar 1912
Zwölf musikbegeisterte junge Männer fanden zusammen und gründeten eine Musikkapelle. Der erste Dirigent, Gustav Espenlaub, stammte aus Mittelbuch.
Die Gründungsmitglieder:
Trompete: Anton Forderer, Johann Hirschauer, Josef Ries, Engelbert Ruther
Tenorhorn: Wilhelm Föhr, Johann Babtist Ruther, Karl Schneider
Es-Horn: Donatus Dreher, Karl Neff
Es-Bass: Anton Birk
B-Bass: Anton Reischle
Schlagzeug: Konrad Fink
Die Gemeinde unterstützte die junge Kapelle mit einem Zuschuss zur Instrumentenbeschaffung und stellte einen Schulsaal als Probelokal zur Verfügung.
 
1913
Anschluss an den Oberschwäbischen Musikverband und erste Teilnahme am Wertungsspiel in Friedrichshafen.
 
1914
Erster Weltkrieg. Die meisten Musikanten wurden einberufen, fünf davon kehrten nicht mehr zurück.
 
1918
Nach Kriegsende begannen die glücklich Heimgekehrten ihre Kapelle wieder neu aufzubauen. Sie fanden neue Musikkameraden und konnten 1919 die Begrüßungsfeier für die heimgekehrten Krieger mitgestalten.
 
1926
Die 16 Musiker erhielten zum ersten Mal eine einheitliche Uniform, die von Schneidermeister Alexander Krapf aus Bellamont angefertigt wurde.
 
20. März 1927
Bei einer gut besuchten Bürgerversammlung wurde beschlossen, einen Musikverein zu gründen und passive Mitglieder zu werben, die den Verein unterstützen könnten. Ein Jahresbeitrag von 2 Reichsmark wurde festgesetzt.
Vorstand: Alois Pfarr
Schriftführer: Sigmund Natterer
Kassier: Johannes Fink
Dirigent: Benedikt Wiest
01 1927 Satzung1   02 1927 Satzung2    
1. Satzung aus 1927
 
Oktober 1927
Aus Mangel an Bargeld (es war die Zeit der Weltwirtschaftskrise) wurde der Austritt aus dem Oberschwäbischen Musikverband beschlossen.
 
27. Juli 1930
Ein neuer Vorstand musste gewählt werden. In Förster Rhein gewann man einen aktiven und redegewandten Mann. Er wurde auch gleich aktiv und bat die Gemeinde um finanzielle Unterstützung, die diese auch bewilligte. So konnte die Restschuld von der Anschaffung der Uniformen getilgt werden.
 
1933
Das NS-Regime vereinnahmte Bellamont und seinen Musikverein. Dem Verein wurden nationale Feiern diktiert, politische Reden wurden mit Marschmusik umrahmt. Trotzdem wurden die kirchlichen Traditionen wie Begleitung der Erstkommunionkinder, das Kirchenpatrozinium und die Fronleichnamsprozession fortgeführt.
 
22. Februar 1936
Die Kapelle spielte auf einem Faschingstanz in Biberach. Der Heimweg bei Nacht erfolgte zu Fuß. Kein Wunder, dass man im Gasthaus in Kemnat erst einmal verschnaufen musste.

 
9. Mai 1937
25. Geburtstag des Musikvereins Bellamont. Er wurde gefeiert mit Tagwache, Kirchgang, Totengedenken, Mittagessen, Ehrungen und viel Musik. Bei diesem Fest wurde allen noch lebenden Gründungsmitgliedern die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

4. Reihe (v. l.n. r. ):        Schwegler Franz, Fink Johannes, Ruef Lorenz, Bühler Johannes
3. Reihe (v. l.n. r. ):        Schosser Otto, Sproll Anton, Wiest Benedikt, Baur Gebhard, Neff Josef, Fakler Johann
2. Reihe von (v. l.n. r. ): Gerster Theodor, Schwärzler Johannes, Natterer Sigmund, Birk Leonhard
1. Reihe (v. l.n. r. ):        Vogel Anton, Matzenmüller Georg
 
 
29. Oktober 1939
Zweiter Weltkrieg. Wieder wurden viele Musikanten in den Kriegsdienst gerufen. Eine kleine Gruppe Übriggebliebener (6 Musikanten) hatte die traurige Pflicht, für die Toten dieses schrecklichen Krieges Gedenkfeiernam Kriegerdenkmal zu begleiten.Auch für das benachbarte Ort Füramoos wurden die Bellamonter um ihre feierlichen Trauerweisen gebeten, da dort keine Kapelle existierte.
 
1940 bis 1945
Im Chronikbuch sind nur wenige Einträge vorhanden. Kriegsbedingt wurden sehr viele Beerdigungen und Trauergottesdienste musikalisch umrahmt. Das Lied vom guten Kameraden musste 27 mal die leidtragenden Familien trösten.
 
1945
Vom alliierten Kontrollrat waren alle öffentlichen Vereinigungen, darunter auch der Musikverein Bellamont, offiziell aufgelöst worden.
 
1946-1949
Eine besondere Freude waren die Begrüßungsständchen der aus der Gefangenschaft heimkehrenden Musikanten.
 
1947
Zur Fronleichnamsprozession wurden erstmals nach Kriegsende wieder die Uniformen angezogen.
 
25. Oktober 1947
Der durch die Besatzungsmächte aufgelöste Musikverein wurde mit der Genehmigung der Militärregierung wieder neu ins Leben gerufen.

Vorstand: Georg Matzenmüller
Schriftführer: Karl Föhr
Kassier: Franz Schwegler
Dirigent: Benedikt Wiest


1947 – 1954
Nach den Entbehrungen des Krieges kehrte im Verein wieder Normalität ein. Die Kapelle übernahm die musikalischen Umrahmungen von Hochzeiten, Erstkommunion, Fronleichnam, Erntetanz, Maitanz sowie die Begleitung der Reitergruppe Bellamont-Füramoos beim Blutritt in Bad Wurzach und führte (teilweise mit dem Sportverein zusammen) Theaterstücke im Saal des Gasthauses Hirsch auf.
 
1955
Da die Uniformen nicht mehr für alle Musikanten ausreichten, wurde zur Fronleichnamsprozession schwarze Hose, weißes Hemd und Krawatte getragen.
 
1956
In Eigenleistung wurde der Raum über dem Feuerwehrgerätehaus zum Probelokal ausgebaut.
 
22. April 1957
Die neuen Mützen, getragen zu schwarzem Anzug, weißem Hemd und Krawatte, wurden an der Hochzeit von Paul und Ella Wohnhas „eingeweiht“.



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